Auszeit im Le Grand Bellevue, Gstaad
Diesmal verschlug es mich ins Le Grand Bellevue in Gstaad. Superschick, sag ich euch. Und völlig anders, als ich erwartet hatte.
Schon die Anfahrt mit dem Zug ist für einen Stadtmenschen wie mich wie ein erfrischendes Bad in einem idyllischen Bach. Das Auge entspannt sich augenblicklich beim Anblick des vielen Grün und den herzigen Häuschen und Kapellen und den Bergen.
Von Zürich aus ist Gstaad mit dem Zug in knapp 3 Stunden erreichbar. Mit dem Laptop auf dem Schoss vergeht die Zeit wie im Fluge. Und spätestens ab Zweisimmen starrte ich ohnehin nur noch aus dem Fenster.
Und irgendwann ist man dann da, am Bahnhof, mitten im putzigen Dorfkern von Gstaad. Nur wenige Schritte vom Hotel entfernt.
Trotzdem hat mich ein Fahrer am Bahnhof abgeholt. Im Vollmontur. Wie nett. Und wie hübsch das Auto! Doch kaum sass ich im Auto drin, waren wir auch schon da.
Le Grand Bellevue. Das klingt nach imposanter marmorsteinerner Empfangshalle mit spektakulären, goldenen Kronleuchtern, gewaltiger Réception, samtigen, knallroten, schweren Teppichen und Vorhängen und alabasterfarbenen Lichtern.
Aber nein, das Bellevue ist mehr im sympathisch-gemütlichen Boutique-Stil gehalten. 2013 wurde es komplett renoviert und von der Frau des Inhabers neu gestaltet. Sie wählte einen bunten, stilvollen Mix mit angelsächsischem Einschlag. Warm, heimelig, gemütlich.
In der Lounge und in der Lobby befindet sich eine gut bestückte Bibliothek und viele Magazine. Dennoch kann man sich auch ganz ohne Lesefutter in die Lounge setzen und einfach nur gucken. Es gibt so viele Details zu entdecken. Die Tapeten, die Sessel, die Sofas. Alles anders und doch wunderbar passend. Sehr gemütlich.
Mein Favoriten sind die Vogelkäfig-Sessel.
Es gibt 57 Zimmer und Suiten und die sind alle ebenfalls ganz kuschlig eingerichtet. Dies hier unten ist – als Beispiel – die Turmsuite.
Ein kleines Highlight befindet sich im Untergeschoss. Ein Kino! Das kann für private Vorführungen und exklusive Movie-Dinners gemietet werden. Und zu Brunchzeiten laufen hier für die kleinsten Gästen oftmals Trickfilme.
Überhaupt ist das Hotel sehr kinderfreundlich. Im betreuten Kids Club können die Kinder unter Aufsicht spielen und sich zwischendurch (zB wenn die Eltern dinnieren) im Spielzimmer austoben. Da gibts sogar ein Bällebad!!!!
Ich hätte das GELIEBT !!! Ich wollte mich gleich selbst reinwerfen.
Und nachdem mir zwei riesige, wuschelige Hunde auf der Treppe entgegen hüpften, ist es wohl auch sehr hundefreundlich hier.
Es wird ohnehin viel Wert darauf gelegt, den Gästen ihren Aufenthalt möglichst einfach und angenehm zu gestalten. Der Skibus befindet sich in der Hotelgarage, gleich neben dem Skiraum und der internen Skivermietung. Und der Concierge erfüllt so jeden noch so ausgefallenen Wunsch. Echt wahr!!
Im Zimmer las ich, dass man sich – egal wofür – an den Concierge wenden könne. Mit dem Zusatz „Seien Sie kreativ!“ Das schreit natürlich danach, sich da was Besonderes einfallen zu lassen. Und das machen die Gäste dann auch. Einer hat sich in einem Streichelzoo in eine Zwergziege verliebt und wollte unbedingt so eine für seine Farm in Italien haben. Daraufhin organisierte das Le Grand Bellevue kurzerhand ein solches, kümmerte sich um den administrativen Aufwand für die Ausfuhr und liess es dann in sein neues Zuhause liefern. Auch wurden während einem Dinner innert Kürze 100 Geschenke einzeln hübsch verpackt und in der Suite unter den Weihnachtsbaum gelegt. Dem Gast war die diskrete und zügige Abwicklung äusserst wichtig, da sein Töchterchen nicht mehr lange an den Weihnachtsmann glaube. Auch musste einmal ein russisch sprechender Weihnachtsmann her, der über die Terrasse kletterte und den Kindern dort die Geschenke überbrachte. Und für einen einzelnen Gast hatte das Hotel nach Saisonende extra noch 2 Tage länger geöffnet. Ganz nach dem Motto Nichts ist unmöglich.
Ich persönlich war ja schon superhappy mit dem hoteleigenen Spa. In der Saisonpause wurde dieses umgestaltet und erstrahlt dann ab Sommersaison in neuem Kleidchen. Da ich kurz vor Saisonende das Hotel besuchte, weiss ich nicht, was euch da erwartet. Vielleicht bleibt dieses Seeli hier, ich weiss es nicht, aber ich finde es hübsch.
Das Spa trumpft mit so ziemlich allen Dampf- und Saunamöglichkeiten auf. Die charmante Patricia hat mir alles im Detail gezeigt. Den schönen Fitnessraum, das Hallenbad, den Whirlpool, Kneippanlagen, Eisgrotten. Alles da. Alles sehr edel und geschmackvoll.
Es gibt auch einen Aussenbereich. Hier steht das hübsche Saunahäuschen.
Ich kam ausserdem in den Genuss einer Aromaölmassage. Ich hatte schon die eine oder andere, ich kenn das. Ist immer nett. Doch Isabel, die Hotel-Masseurin, hat schlicht magische Hände. Der Druck war perfekt. Sie absolut in ihrem Element. Ich danach wie Butter.
Innerlich applaudierte ich auch wegen der Badetücher. So flauschig! Ich fühlte mich ein bisschen wie der Bär aus der Lenor-Werbung und wollte mich gleich mit viel Schwung auf jeden Badetuchstapel werfen. Aber ich hielt mich zurück. Muesch ja.
Das Hotel bietet im übrigen immer wieder ganz tolle Yoga- und Detox-Retreats an. Mehr Informationen zu den aktuellen Angeboten findet ihr UNTER DIESEM LINK.
Nach Lounge und Lobby und Spa, ging ich vor dem Essen noch etwas Luft schnappen. Gstaad selbst ist ja wunderbar idyllisch. Für einen Spaziergang. Shoppen möchte ich hier nicht. Ich wäre danach total deprimiert. Oder völlig pleite.
„Come up and slow down“ heisst der Slogan. Ich würde mal sagen, das mit dem „slow down“ ist mir hier total gut gelungen.
Zurück im Hotel war schon bald Zeit für die abendliche Nahrungszufuhr. Essen kann man im Michelin-gekrönten LEONARD’s oder in der Wintersaison auch im Le Petit Chalet. Da gibts Fondue & Co. Ausserdem gibt es eine Sushi Bar, eine Bar und einen Club, wo man sich die Nächte um die Ohren schlagen kann.
Das ist ein Hotel auf sehr hohem Niveau. Das hat natürlich auch seinen Preis. Und dennoch sind hier alle sehr unkompliziert, was ich sehr sympathisch fand und weshalb ich mich hier auch so wohlgefühlt habe. Auch gibt es keine Dresscodes.
Was ich GANZ BESONDERS HERAUSSTREICHEN MÖCHTE und was mich schlussendlich dazu veranlasst hat, das Hotel unwiderruflich in mein Herz zu schliessen, ist DAS MUSIKKONZEPT! Ich kann nicht anders, als Musik in Räumen IMMER wahrzunehmen und hier wird nicht einfach eine unachtsam eingekaufte Playlist an jeder Ecke rauf und runter gespielt.
In welchem Raum Musik läuft, wird jeweils fein abgestimmt und die Musikauswahl ist grossartig. Da hat sich jemand viele Gedanken gemacht und viel Liebe reingesteckt. Im Spa, im Restaurant am Abend, im Restaurant beim Frühstück, in der Bar.. es passt einfach.
Ich habe das Hotel allein besucht und mich mit der Musik, die sich sanft um meine Schultern legte, nie allein gefühlt. Im Gegenteil. Ich habe mich sogar gefreut, dass ich in Ruhe einfach zuhören konnte.
Heute startet das Le Grand Bellevue in Gstaad in die Sommersaison.
Le Grand Bellevue, 3780 Gstaad, info@bellevue-gstaad.ch, Le Grand Bellevue in Gstaad // Doppelzimmer gibt es ab CHF 390 pro Nacht.
Meine Übernachtung wurde für diesen Beitrag vom Le Grand Bellevue offeriert. Ich schreibe dennoch stets ehrlich und nur über Dinge die ich selbst auch ganz fabelhaft finde.