Wandern mit Kind

Nicht alle Kinder brechen bei der Aussicht auf eine ausgedehnte Wanderung in Freudentränen aus. Absolut verständlich. Tat ich als Kind auch nicht. Aber es gibt ja einige kinderfreundliche Routen und Tricks, wo die Kinder sich einer Wanderung wohlwollend entgegenstellen.

 

Es hilft sicher, wenn der Wanderweg anfangs nicht allzu lange ist. Und wenn es nicht allzu sehr bergauf geht. Würde meine Kleine Hashtags kreieren, hiesse dieser #bergufnöd. Denn sie läuft bergauf unheimlich gerne schimpfend neben uns her. Ist dann aber, sobald es wieder gerade aus geht, erneut ganz friedlich. Zumindest für eine Weile. Denn eigentlich plagt sie von Anfang an die Frage aller Fragen.

WÄNN SIMMER ÄNDLICH DEET?

 

Und dann – Bämm! – die für sie verstörende, aber liebevoll gemeinte Antwort aus dem Mund ihrer Mutter: „Dä Wäg isch s’Ziel, Schätzli!“

Aber manchmal sage ich auch einfach: „WÄNN ME DET SIND!!“

 

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Das hilft und lenkt ab:

 

Dinge sammeln. Tannzapfen, Steinchen, Blätter. Das Kind läuft suchend auf und ab und sammelt mit grossem Eifer Dinge ein. Hierfür vielleicht ein Säckchen mitnehmen. Und bei Steinen auf die kleinen Exemplare bestehen. Ausser die Kinder tragen den Sack selber.

 

Kinder motivieren Kinder. Sind andere Kinder anwesend läuft es sich leichter. Die Cousins, Freunde, Geschwister. Alleine kann Wandern als Kind nämlich ziemlich öde sein.

 

 

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Auch ein Hund motiviert zusätzlich. Wenn DER Laufen mag, mag das Kind schliesslich auch. Und zottelt gut gelaunt hinterher.

 

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Die Sinne schärfen. Was hören wir alles. Die Vögel? Den Wind? Das Knirschen unserer Schritte? Wie klingt es? Einfach mal ein Weilchen der Natur zuhören. Chsscch-chsssccchhh. Piep-Piep. Fssschuuuoo. Total entspannend.

 

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Und wenn die Natur nicht mehr mithalten kann, müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Spiele!

Die KlassikerIch sehe was, was du nicht siehst. Oder Ich packe in meinen Rucksack. Kennt ihr noch, oder? Ich packe in meinen Rucksack eine Taschenlampe, eine Uhr und eine Flasche Wasser. Next. Ich packe in meinen Rucksack eine Taschenlampe, eine Uhr, eine Flasche Wasser und eine Pinzette. Next. ich packe in meinen Rucksack eine Taschenlampe, eine Uhr, eine Flasche Wasser, eine Pinzette und das getüpfelte Bikini. Und so weiter, und so fort. Funktioniert immer. Und ist ein Gehirntraining der Spitzenklasse. Tut uns allen gut.

Was war das Dritte nochmal??

 

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Auch schön: Das Liedspiel. Mama und Papa summen ein Lied und das Kind errät, was es ist. Und umgekehrt. Ist lustig. Macht gute Laune. Und wer lacht, der merkt das Laufen nicht.

 

Und was wir im Auto oft spielen, das klappt auch beim Wandern: Reime erfinden. Was reimt sich auf Bergmassiv? Was reimt sich auf Kieselstein? Was reimt sich auf Schnürsenkel?

 

Und dabei darf man auch gerne mal ab und zu vom Weg abkommen. Natürlich nur an sicheren Stellen. Muss ich ja eigentlich nicht erwähnen, oder? Aber naja, nicht dass es dann heisst ICH HÄTTE GESAGT, ihr solltet euch nicht an die offiziellen Wege halten. So dänn scho nöd. Es gibt ja ohnehin auch auf den harmlosesten Wanderwegen immer wieder mal diese Stellen wo es gfäääährlich bergab geht. Da lasse ich die Kinder immer auf der Bergseite laufen. UND NÖD UMEHÜPFE HANI GSEIT!!!

Aber ja, man kann auch mal über Steine klettern. Mal bergauf rennen. Mal ein Vitaparcous-Gerät beturnen, sofern sich einem gerade eines in den Weg stellt. Eine aktive Pause sozusagen.

 

 

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Es lassen sich auf dem Weg aber auch immer wieder mal ganz spontan kleine Kunststückchen einbauen. Dazu braucht man keinen Vitaparcours. Da staunen sogar Hunde.

 

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Und wichtig: Immer wieder mal eine kleine Pause machen. Zum Verschnaufen. Und auch um einfach mal die Umgebung in sich aufzusaugen. Man wandert ja nicht nur um möglichst viele Kilometer zu machen. Sondern auch um mal einfach nur zu SEIN. Jetzt. Hier.

 

Iischnuufä. Uuschnuufä.

 

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Zusätzlich motiviert auch ein kleiner Snack als Energieschub. Ein Apfel. Nüsse. Oder unsere Ovomaltine Crunchy Biscuits. Die kommen sehr gut an, wenn man sie plötzlich aus dem Rucksack zieht, als wäre nix gewesen. Da werden die kleinen Kinderäuglein auf einmal riesengross.

Die Biscuits wurden dann natürlich brav geteilt. Immer. Gibt überhaupt keine Zankerei. Niemals. Echt nicht. Gaaaar nöd. 

 

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Und danach lief es sich dann auch wieder locker und völlig motiviert weiter. Mit dem Guetzli im Mund, läufst du dir deine Füsslein nicht wund. Wenn wir schon beim Reimen sind.

 

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Fassen wir das nochmal kurz zusammen.

 

 

8 Tipps, die Kinder beim Wandern vom Wandern ablenken

  • Naturalien sammeln (Blätter, Steine, Stöckchen..).
  • Kinderrudel. Ob befreundete oder verwandte ist egal. Hauptsache Kinder.
  • Den Hund mitnehmen. Der freut sich auch.
  • Sinne schärfen. Hören, schmecken, riechen. Die Umwelt wahrnehmen.
  • Spiele spielen. Lieder erraten, Reime, Ich sehe was, das Rucksack-Spiel… .
  • Rumspringen, Klettern, Rumturnen.. alles was das lange Laufen weniger monoton macht.
  • Kleine Pausen.
  • Snacks. Oder ein Picknick.

 

 

Wandern, Familienleben

 

 

Jetzt müsste man nur noch wissen wohin.

Wir waren in Zermatt. Wir machten vom Dorf aus eine Tour zum Bergrestaurant Blatten, mit hervorragender Küche und wunderbarstem Blick auf den Horu (aka Matterhorn), wo ich mich dann ein bisschen in die Steinpilzsuppe unter dem Blätterteigdach verliebt habe.

 

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Nach dem Essen gings wieder zurück. Das war eine Miniwanderung für Einsteiger. Hin- und zurück (inklusive Kind-den-Berg-hinaufziehen) etwa anderthalb Stunden.

Ich habe für euch aber noch eine Handvoll Wanderwege ausgegraben. Allesamt kindertauglich und mit einem Unterhaltungsprogramm ausgestattet.

 

 

 

6 kinderfreundliche Wanderwege

 

Lieselotte am Männlichen (Berner Oberland, Jungfrauregion)

Bergkristallsuchen, Alphornspielen, Melken, Murmeltiere entdecken, die Eiger Nordwand bestaunen. Und die ist ja wirklich sehr majestätisch. Und das Gute an diesem Wanderweg: Man fährt mit der Gondel rauf und läuft dann gemütlich den Hang hinunter. Das haut auch den faulsten Wanderer nicht um.

Mehr Informationen zum Lieselotteweg

 

 

Häxewääg (Schwarzsee-Region, Kanton Freiburg)

Es gibt sieben Sagen aus dem Schwarzsee-Senseland. Was mag wohl wahr sein an diesen Geschichten? Das können Kinder und Eltern unterwegs rausfinden. An verschiedenen Stationen erfährt man mehr vom Goldloch, der Schwarzsee Kuh, zur Schlangenbeschwörung, wie der Schwarzsee entstand und es gibt Geschichten zum Hutätä, der Ankenhex und dem Muggi.

 

Sinn- und Klangweg (Schwarzsee-Region, Kanton Freiburg)

Dies ist ein Themenweg „der uns vom hektischen Alltag in eine sphärische Welt der Sinne“ entführen soll. 25 Klangobjekte reihen sich auf diesem Weg aneinander. Der beginnt beim Bahnhof Düdingen und endet bei der Haltestelle Freiburg Poya.

 

Und dann gibt es hier in der Gegend noch den Barfussweg in Heitenried (Schwarsee-Region, Kanton Freiburg). 250m unterschiedlichster Naturboden. Ein bisschen Massage. Ein bisschen Pieks. Ein bisschen Ewwww! Und man kann die Füsse am Ende wieder waschen.

Mehr Informationen zur Region um den Schwarzsee

 

 

Riesenwald Erlebnisweg (Elm, Glarus Süd)

Ein 2 Kilometer langer Rundweg. Start und Ziel sind beim Bergrestaurant Ämpächli. Hier werden an 17 Stationen die Motorik gefördert, die Sinne geschärft und das Naturbewusstsein gestärkt. Das heisst man kann durchs Martinsloch kraxeln (und die alte Sage dazu kennenlernen), dem Ohrenbaum zuhören oder Musik mit Steinen machen. In etwa anderthalb Stunden ist man hier durch. Absolut verschmerzbar findi.

Mehr Informationen zum Riesenwald

 

 

Witzweg (Appenzellerland)

Witze sind natürlich Geschmacksache. Ich war kürzlich in einem Hotel, da gabs jeden Morgen die Morgenpost, u.a. mit dem Witz des Tages. Und der war jeden Tag ÜBERHAUPT NICHT WITZIG. Kein bisschen.  Aber hier hat man immerhin 40 beliebte Appenzeller-Witze auf 40 Witztafeln zur Auswahl, sowie noch eine Witzkiste, wo man sich per Video Witze erzählen lassen kann. Ein paar werden da ja wohl passen.

Gestartet wird am Bahnhof Heiden. Und dieser Wanderweg ist zwar lustig, oder soll es sein, aber mit einer Länge von 8,5 km relativ lang. Dafür nicht sonderlich anstrengend und mit einer wunderbaren Aussicht auf den Bodensee gesegnet. Heissts.

Mehr Informationen zum Witzweg

 

 

 

Zwergenweg (Hasliberg, Kanton Bern)

Die Sagen rund um die Haslizwerge geniessen im Haslital eine lange Tradition. Der älteste aller Haslizwerge ist gleichzeitig auch der Star. Der Don Zwerg sozusagen: Der Muggenstutz. Der Zwergenweg ist 5km lang und dafür müsst ihr rund 2 Stunden einberechnen. Gestartet wird mit dem Gondeli rauf zur Bergstation Mägisalp. Hier gehts dann los. An verschiedenen Posten kommen die Kinderlein den verschiedensten Zwergengeheimnissen auf die Spur. Bei der Mittelstation Bidmi ist dann Schluss. Vorerst. Denn fährt man mit dem Gondeli wieder zurück nach Hasliberg-Reuti, wartet hier noch ein zweiter, etwas kürzerer Zwergen-Erlebnisweg auf die Kinderlein.

Mehr Informationen zum Zwergenweg und dem Muggenstutz

 

 

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Mehr familienfreundliche Wanderwege, manche kinderwagentauglich, manche wiederum eher für fortgeschrittene kleine Wanderer, findet ihr auf der Website von Schweiz Tourismus. Und falls ihr noch einen guten Tipp habt, einen total lässigen Wanderweg, wo man die Kinder auch nicht gegen ihren Willen mitschleifen muss, dann freue ich mich darauf in den Kommentaren unten.

 

Wandern, Familienleben, Ovomaltine

 

Wir gehören zur Familie der Ovo Friends und besuchen en famille regelmässig Schweizer Sehenswürdigkeiten, machen Ausflüge und tigern total aktiv durch die Schweiz. Dieser Beitrag wurde von Ovomaltine unterstützt. Auch durch Produktplatzierungen, an denen unsere Kinder ihre helle Freude hatten. Und ich auch. Mehr zu den Produkten erfahrt ihr auf der Ovomaltine-Website.