Auszeit im Hotel Schweizerhof in der Lenzerheide

Das Leben ist manchmal einfach ein Ghetz. Bei mir zumindest. Eine Mini-Auszeit muss deshalb immer wieder mal drin liegen, findi. Das kann ein Vollbad mit Kerzenlicht sein. Nachmittägliches Shoppen und Käfele. Den Kindern den noch letzten, verbliebenen Osterhasen versprechen, wenn sie eine Stunde mucksmäuschenstill im Zimmer spielen. Oder gar ein Wellness- und Kulinarikabstecher. Ich hab dieses Mal extra mit der grossen Kelle angerührt und mich für den letzten Punkt entschieden. 

Das Ziel: Wellness- und Familienhotel Schweizerhof in der Lenzerheide. Äusserst familienfreundlich, wie der Hoteltitel schon vermuten lässt. Mit herziger Kinderbetreuung. Aber dennoch auch sehr erwachsenenfreundlich. Mit Hamam. Und Beautytreatments. Und fan-tas-tischem Essen!

Aber wer will den hier vorgreifen. ÄIS UMS ANGERÄ.

Mit meiner lieben und lustigen Freundin und Bloggerberufskollegin Steffi Hidber von heypretty.ch fuhr ich ins schöne Bündnerland. Dahin wo die Luft noch sauber, das Wetter freundlich und die Eichhörnli zutraulich und gefrässig sind. Dahin wo seit nunmehr 112 Jahren das Hotel Schweizerhof steht. Kann also gut sein, dass da jemand von euch schon als Kind war. Viele in meinem Umfeld kennen es. Ja sagen sogar es sei ihr Lieblingshotel.

Ich kann die Begeisterung sehr gut nachvollziehen. Das fängt schon beim sehr freundlichen Empfang an. Liegt aber auch an der hübschen Einrichtung mit einigen gut ausgesuchten Details. Und das geht bis hin zu den Zimmern. Schlicht, ohne viel Schischi, und sehr gemütlich. „Alpenchic“ heissen die einen Zimmer, und das sind sie. Sehr alpenchic sogar.

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Und da es uns schon im linken Zeh gezuckt hat, schmissen wir uns schon sehr bald in die kuschligen Bademäntel und schlurften erhobenen Hauptes an zahlreichen supersportiven Ski-Cracks vorbei in Richtung Hamam. Draussen war zwar das zauberhafteste Wetter ever, aber wir sind hart im Nehmen. Und der Hamam-Ehrgeiz siegte. Natürlich wollten wir unsere unbändige Vorfreude noch abbilden. Berufskrankheit.

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In feinstes Pestemaltuch gehüllt, haben wir uns dann fleissig und brav durchs ganze Programm geschwitzt.

Als dann aber beim letzten Päuschen auf dem Nabelstein (ein warmer Ausruh-Stein im Zentrum des Hamams) mein Magen derart geknurrt hat, dass sich die anderen Hamamgäste, die sich in meiner Nähe aufhielten (Steffi) kaum mehr auf das entspannte Insichgehen konzentrieren konnten, zog es uns magisch ins Camekan. Den Ruheraum mit vielen Teesorten, verschiedenen Nüssen und türkischen Spezialitäten. Mmmmh…

Ich musste ja wieder zu Kräften kommen. Schliesslich hatte ich einen äu-ss-erst (!) wichtigen Termin. Eine Bündner Energiemassage. Hai, ich sag euch, ein Traum!

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Hier lag ich so da, begleitet vom obligaten, beruhigenden Spa-Behandlungs-Soundtrack, der mit feinen, leisen Jodelklängen untermalt wurde. Erst wurde mir der Puls gefühlt, so wie in der chinesischen Medizin, um festzustellen, wo in meinem Körper Handlungsbedarf besteht, wo also die Energiebatterien schon „low“ blinken. So dass der Energiefluss, bei der anschliessenden, sehr angenehmen Massage, wieder im ganzen Körper verteilt wird.

Und als Abschluss gabs erfrischendes Zitronenwasser und ein feines Teeli, sowie den bloggerobligaten Griff zum Handy, weils so hübsch aussah.

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Mehr Infos zum Hamam, Wellness- und Beautybereich des Hotels Schweizerhof, liefert euch Beauty-Pro Steffi Hidber auf ihrem Blog. Sie ist da ja die Expertin. ACHTUNG! ICH BIN EIN LINK ZU STEFFI’S WELLNESS-REVIEW VOM SCHWEIZERHOF.

Nach der ganzen Tiefenentspannung, war ich jetzt aber SOWAS VON ready für unsere Reservierung im Scalottas Terroir. Einem der hoteleigenen Restaurants, welches sich nur ein kleines Eichhörnli-Sprüngchen vom Hotel entfernt befindet.

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Das Scalottas Terroir ist anders. Und es ist wie gemacht für mich. Entscheidungen fallen mir im Leben ja schon ganz grundsätzlich immer ziemlich schwer. Aber im Restaurant? Die Menükarten versuchen für gewöhnlich genervt aus meinen Händen zu krabbeln, bis ich mein Menü ENDLICH ausgesucht habe. Hier aber nicht! Denn hier wird in kleinen Portionen serviert, so dass man sich tatsächlich durch die Karte essen kann. Wahnsinn sag ich euch! Soll ich dies oder jenes? Oder doch lieber das dort? Egal!!

ICH

NEHME

EINFACH

ALLES!!

Ha!

Für den normalen Hunger werden drei bis vier Teller empfohlen. Da ich aber auch gleich einbisschen recherchiert habe – und echt nur deswegen!! – waren es bei mir.. äh.. sechs. So ungefähr. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen.

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Aber ich konnte nicht anders. Schon allein das Menüstudium war ein Spass! So viele kreative Kreationen, das war für mich ein bisschen wie Weihnachten.

Da war die Arvenschaumsuppe mit Apfelravioli (köstlich, sag ich euch!) Das Bündnerfleischtatar mit GranAlpin-Pfeffer-Brioche und Kürbischutney (ein Traum!). Oder das Schokoladenschaumsüppchen mit Kakaostücken und Marillen-Chilisorbet (ich werde es niemals vergessen!).

Jedes einzelne Gericht wurde ausserdem wunderschön und mit viel Liebe und Hingabe präsentiert. Das Essen war die reinste Freude (wenn man die kleine, hochpeinliche Episode weglässt, wo ich beim Schokoladenschaumsüppchen – Bild unten – am Chili-Bömbeli gesüggelt habe, sieht ja auch bitzli aus wie ein Schläckstängel (oder nöd?!), und mich die liebe Steffi geduldig darauf hingewiesen hat, dass es eine Pipette sein könnte, was es dann auch war, aber das muss ich ja niemandem erzählen, gäll.)

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Abgesehen davon, dass mir das Restaurant mit seinem (Chasch-fascht-alles-Probierä-) Konzept echt sehr entgegen kommt, konnte ich hier auch mit richtig gutem und reinem Gewissen dinieren. Die Produkte stammen allesamt aus näheren Umgebung, und dies aus naturnaher Produktion. Die Lieferanten kennen die Köche alle persönlich. Sie wissen, wie die Tiere gehalten werden und sie wissen wo das Gemüse wächst. Das ist eine feine Sache, finde ich. Das müsste es öfter geben. Mehr Verantwortungsgefühl und Respekt für Natur und Essen.

Ich kann euch das Scalottas Terroir deshalb absolut ans Herz legen. Wenn ihr mal in der Gegend seid, dann führt echt kein Weg hier vorbei.

Allerdings hat es kurz nach unserem Besuch zugemacht und eine Pause einberufen. Wir haben wohl den ganzen Vorrat weggeputzt, chchchchch… Doch ab Sommersaison, also ab dem 14. Juli 2016, ist es wieder geöffnet und ihr könnt es dann wieder in Scharen heimsuchen.

Mit vollem Bauch habe ich mich dann ins Bett gekuschelt und mich am nächsten Morgen am grosszügigen Frühstücksbuffet erfreut. Und weil das Wetter immer noch so zauberhaft war, stürzten wir uns noch kurz in den Schnee. Einfach um zu zeigen, dass wir im Fall auch noch draussen waren.

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Kurz: Es war phänomenal! Und sehr entspannend.

Nun ist so eine Auszeit natürlich eine schöne Möglichkeit gerade für uns Eltern, um mal wieder ein bisschen Zeit für sich – als Paar – zu haben, sei es für ein gediegenes Abendessen oder gemeinsame Entspannung im Spa. Da aber nicht alle den Luxus haben, dass sie ihre Kinder zuhause über Nacht betreuen können, kann man die Kinder eben wunderbar hierher mitnehmen. Während Mama und Papa im Hamam entspannen, können sich die Kinder im hübschen Kindergarten (Betreuung ab 2 Jahren) austoben. Und dank dem „Film des Tages“, der täglich um 19h ausgestrahlt wird, haben die Eltern am Abend auch noch ein romantisches Tête-à-Tête. Ganz für sich allein.

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Wieder geöffnet ab dem 4. Mai 2016: Hotel Schweizerhof, 7078 Lenzerheide, www.schweizerhof-lenzerheide.ch


Wir wurden vom Hotel eingeladen. Kost und Logis wurden übernommen. Dennoch: Ich schreibe was ich sehe und was ich denke. Es gilt die journalistische Unabhängigkeit.