Runterfahren in Saint-Malo

Saint-Malo in der schönen Bretagne war schon eine sehr lange Weile auf meiner Bucket List. Endlich war ich da. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Ich fange gleich so an: Saint-Malo ist zauberhaft. AUSRUFEZEICHEN. Ein Ort wie aus einer anderen Zeit gefallen. Eine Stadt von Mauern umgeben und vom Meer umspült. Bei Ebbe spaziert man zu kleinen Inseln hinaus, bei Flut scheint alles zu verschwinden. Möwen kreisen, das Licht ist unfassbar schön und verändert sich minütlich, und zwischen Gassen, Moules et Frites, Cidre und Gezeiten spürt man: Hier ist das Meer immer lauter als das Leben an Land. Saint-Malo ist wild und schön, eigenwillig und echt. Dieser Ort brannte sich in mein Herz und Hirn und Magen. Und was ich jetzt schon weiss: Ich werde ganz sicher wiederkommen.

Das also mal vorneweg.

Allerdings, ich hatte mich auf die krasse Ebbe und Flut gefreut. Aber die war bei unserem Besuch eher auf der minimen Seite. So richtig eindrücklich ist es um Voll- und Neumond herum. Der unglaublich breite Sandstrand ist 12 Stunden später einfach nur Meer. Und wieder 12 Stunden später erneut der breite Sandstrand. Ich muss also sowieso nochmal herkommen.

Grund unseres Saint-Malo Besuchs war das Auskundschaften des geschichtsträchtigen Grand Hôtels Thermes de Saint-Malo, das hier schon viele Jahrzehnte steht und viel gesehen hat, und des Thalasso-Programms. Meine workwife Steffi Hidber von HeyPretty (wir reisen und berichten viel zusammen) war bereits einige Male hier, sie war es auch, die mich mit Saint-Malo und den schönen Bildern angefixt hat und hat natürlich hat sie auf ihrem Blog auch schon mehrfach über dieses wunderbare Saint-Malo geschrieben.

Menschen kommen her, um stundenlang an frischester Luft am Meer zu spazieren, auf dem imposanten Strand bei Ebbe oder der schönen Strandpromenade. Saint-Malo ist aber auch bekannt für seine Thalassotherapien. UND UM EINFACH ZU SEIN. Und zu atmen.

Das tun wir zwar sowieso, I know. Aber hier tuts besonders gut. Es atmet sich hier irgendwie anders.

Thalasso stammt vom griechischen Wort thalassa ab und bedeutet Meer. Und hiervon hat es hier genug. Bei einer sogenannten Thalasso-Therapie nutzt man die Kraft des Meeres, um Körper und Geist etwas Gutes zu tun. Dabei kommen Meerwasser, Algen, Meersalz, Schlamm und die salzige Meeresluft zum Einsatz. All dies ist voller Mineralstoffe, die den Körper stärken und entspannen.

Warum tut man das? Eine Thalasso-Kur wirkt wohltuend bei Müdigkeit, Verspannungen oder Hautproblemen, sie regt die Durchblutung an und bringt den Stoffwechsel in Schwung. Die Haut wird gepflegt, Muskeln und Gelenke werden entlastet, und am Ende fühlt man sich leicht, erholt und erfrischt. Thalasso tut gut.

Das weiss ich jetzt, denn ich hatte zwei schöne Tage lang jeden Morgen ein umfangreiches Thalasso-Treatment.

Das Le Grand Hôtel des Thermes bietet eine Vielzahl an Behandlungen . Diese werden bei Bedarf individuell zusammengestellt. Bei uns waren es jeden Morgen vier. Das funktioniert dann so: Wir kriegten ein plastifizertes Plänli mit unseren individuellen Behandlungsstationen und deren Standorten und fanden uns dann jeweils zur gebuchten Zeit in den sogenannten Wartesalons ein. Dort wurden wir namentlich aufgerufen und in den Behandlungsraum geführt.

Zwischen den Behandlungen begibt man sich in die Spa-Bar, liest ein Buch, sinniert übers Leben oder sitzt bisschen da und schaut all den Bademänteln zu, die herumwandeln. Nur schon dieses mit plastifiziertem Plänli durch die Gänge spazieren, hat etwas meditativ-schönes. Als wäre man in einer ganz anderen Welt. Einer Welt wo nur gerade das eigene Wohlbefinden auf dem Plan steht und alles Andere ganz weit weg ist.

Ein Tag könnte so aussehen: Start mit leichtem Aquafit, in einer kleinen Gruppe. Danach die affusions dynamiques. Man legt sich dabei auf ein Gummimättchen, während ein Roboter seine feinen Wasserstrahldüsen sanft massierend über den Körper gleiten lässt. Danach eine Algenpackung. Wie ein Burrito liegt man wärenddessen in warmen Schlamm eingewickelt 20 Minuten da und betrachtet den alternierenden Sternenhimmel, döst manchmal kurz weg, lauscht den Gummilatschen, die durch die Gänge watscheln, hört dem eingespielten Meeresrauschen zu, währenddem sich der Raum mit den eigenen Gedanken füllt. Und zum Schluss die Sprudelwanne in einem dunklen Raum in buntem Wasser. Dabei bewegt sich der Sprudel innerhalb der Wanne von selbst über den ganzen Körper. Und dann vielleicht noch eine Warmwasser-Öl-Massage.

Klingt nett, oder?

Das könnte ein Tagesprogramm sein. Abgerundet mit schönen Spaziergängen am Strand oder einer kleinen Velotour (das Hotel hat eine Velovermietung) und fantastischem Essen. ES IST EINFACH NUR WUNDERBAR. Entspannung in reinster Form. Eingelullt in Glücksgefühlen.

Nach unseren Treatments schlenderten wir durchs herzige Saint-Malo, assen Moules et Frites, tranken ein Glas Weisswein in einem kleinen Bistro direkt am Meer. Und dann gings zurück zur wohl weltbesten Massage. Ein zwei Stunden-Treatment. Erst nochmal Sprudelwanne mit herrlichster Aussicht. Dann diese Massage, von der ich noch lange träumen werde.

Und danach zum Apéro in der zauberhaften Bar La Passerelle, die genau das ist, eine Passerelle zwischen den beiden Hotelgebäuden. Hier einen knutschroten Saint-Malo Spritz. Und der Blick aufs Meer. Bei einem Licht, wo man sofort seine Staffelei auspacken möchte. ALLES EINFACH SEHR PERFEKT.

In dieser ganzen fröhlichen Entspanntheit wartet dann nur noch ein gediegenes Dinner. Mal im Restaurant Cap Horn. Mal im La Verièrre mit extra gesunder Küche, wo man auch Kalorien zählen darf. Again: Alles weit weg.

Das alles, Thalasso, Saint-Malo, das Meer, das Hotel, die gemütlichen Zimmer im Grand Hotel-Look mit schönstem Blick (aufs Meer oder aufs Dörfli, beides schön) kam Perfektion unfassbar nahe. GENAU DAS IST ES. Wundervollstes Runterfahren und Abschalten. In einer Umgebung, die so surreal schön ist, dass man kein Buch, kein Handy braucht (nur zum fötele). Man möchte einfach nur dasitzen und schauen und staunen und Sein. Und sich denken wie schön das Leben sein kann.

Ich glaube ich brauche mehr Meer.


Reise und Aufenthalt im Grand Hôtel des Thermes in Saint-Malo wurden übernommen. Organisiert von Paoletti PR. Ich bin überglücklich und dankbar, dass ich Saint-Malo von meiner Bucketlist streichen durfte (um sie gleich nochmal drauf zu setzen).

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