Ausflug in den Thurgau

Der Kanton Thurgau hat mehr zu bieten als Äpfel, zauberhafte Velowege, den schönen Bodensee oder knutschgrüne Landschaften. Er kann auch Shampoo und Hüppen. Ein 24-Stunden-Besuch.

Mit Heypretty-Steffi startete ich mal wieder auf ein Abenteuer in den Kanton Thurgau. Es verschlug uns bereits vor zwei Jahren in unseren charmanten Osten. Da wanderten wir auf Weinwegen und degustierten Destilliertes und Käse. Dieses Mal besuchten wir wieder zwei Traditionsfirmen, auch diese aus zwei ganz unterschiedlichen Sparten.

12.00 Uhr Mittagessen mit Ferienvibes

Erstmal aber bödele. Wir starteten unseren Aufenthalt in mediterranem Ambiente und mit mediterraner Karte im ruhigen Bottighofen, direkt am See in der Wirtschaft am Schlössli. So da sitzend haben wir uns (mit einer grossen Portion Fantasie) fast ein wenig in Griechenland gewähnt, mit all dem Blau-Weiss und dem klaren Gewässer vor uns. Wir kosteten uns tapasesk durch diverse leichte italienische, spanische und französische kleine Köstlichkeiten, als sässen wir unter schattenspendenden Palmen am Mittelmeer. Von Pulpo über Panzanella zu Pimientos, während der Bodensee fröhlich vor uns hinplätscherte.

Ein schönes, ruhiges Eckchen, gleich neben der Schiffsanlegestelle. Hier fahren Kurs- und Ausflugsschiffe unter anderem zur Insel Mainau. Und weil die Bodenseeregion auch über ein gut ausgebautes Velonetz verfügt, führt auch hier ein Veloweg vorbei. Es ist zum duureschnuufe schön hier.

Wir hätten gut noch etwas verweilen können, aber unser erstes Date wartete.

14.00 Uhr im RAUSCH der Haarpflege

Das Schweizer Familienunternehmen RAUSCH ist sei 135 Jahren in Kreuzlingen Zuhause. Hier begrüssten uns Geschäftsführerin Sandra Banholzer und Social Media-Verantwortliche Deborah Newton mit einem kleinen Ausflug in die Firmengeschichte voller Kräuter, wo Haarprobleme liebevoll und sorgfältig direkt an den Wurzeln angepackt werden und in ihre Fabrik, wo die Produkte entstehen und von hier ihn die ganze Welt verschickt werden.

Seit der Friseur Josef Wilhelm Rausch damals das erste Haarwasser auf Basis von Kräuterextrakten entwickelt hat, ist viel gegangen. Die heutigen Produktlinien sind vielfältig, über 87 verschiedene Kräuter werden in den über 100 Produkten für unsere Haarpflege verwendet und gehen auch so ziemlich alle Haarsorgen an. Hier seht ihr, was Rausch mittlerweile alles anbietet und auch welche eurer Haarbedürfnisse ihr damit stillen könnt.

Steffi geht drüben auf Heypretty noch etwas tiefer ins Thema Haarpflege. Auch hat sie seit vielen Jahren ein Lieblingshampoo.

Schauen und Zuhören ist das eine, sich aber selber hinsetzen und ausprobieren was völlig anderes. So durfte wir unter fachkundiger Anleitung, unser eigenes Shampoo anmischen. Das fühlte sich einbisschen nach Chemieunterricht in der Schule an und machte Spass. Auch fand ich es interessant zu sehen und zu fühlen, wie sich die verschiedenen Substanzen so verhalten. Duft und Farbe konnten wir selber bestimmen. Achten mussten wir auf den ph-Wert und dass wir so rühren, dass die Masse gut eindickt. Idealerweise im ACHTI. Wie beim Fondue.

Anschliessend muss für ein paar Tage die eingerührte Luft noch entweichen, doch in wenigen Tagen werde ich mein erstes, eigenes, hochexklusives Shampoo in den Händen halten. Und mich vermutlich das erste Mal in meinem Leben richtig fest aufs Haarewaschen freuen.

Gut finde ich persönlich: Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen wichtig. Sie arbeiten immer wieder daran die Prozesse möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Sei es die Beschaffung der Ingredienzen, die Produktion und auch die Art und Weise der Verpackung. Sie bevorzugen regionale Partner, achten auf kurze Lieferwege und recycelbare Materialien. So sind zum Beispiel die Flaschen seit 4 Jahren aus recyceltem PET (falls ihr euch amigs fragt, was eigentlich so alles mit den PET-Flaschen geschieht, die ihr alle fachgerecht entsorgt).

Und dann ist da noch der schöne Kräutergarten hinter dem Haus. Eine kleine Oase und ein sympathisches Zeichen für gelebte Biodiversität. Hier fliegen Bienen und nesten Vögel. Liebevoll bewirtschaftet vom Hausgärtner.

18.30 Uhr Fünfsterne-Abendessen bei Sonnenuntergang

Fürs Abendessen fuhren wir durch viel Grün nach Altnau. In ein charmantes Apfeldorf am Bodensee, das nach Sommer duftet und mit einem wunderbaren Sonnenuntergang hinter dem kleinen Hafen punkten kann. Ein 270 Meter langer Steg führt hinaus in den See. Und direkt an diesem liegt das Restaurant Krone am See.

Wir wurden herzlich mit einem erfrischenden Krone Spritz aus Apfel und Erdbeer-Cider empfangen und brüteten lange über der Menükarte. Die Entscheidung war nicht einfach, obwohl die Karte klein ist (was ich immer gut finde). Tataki vom Lostallo-Lachs, Trüffeliges, Forrelen-Chnusperli im Apfel- (of course!) Ciderteig. Und eine schöne, grosse Auswahl auch an veganen Köstlichkeiten. Es klang alles so gut. Und dann diese Currybutter zum knusprigen Brot. Wir haben fantastisch gegessen.

Und als süssen Abschluss gabs süsse Sushi, die ich unbedingt Zuhause mal ausprobieren möchte.

21.00 Uhr Nachtruhe im Klein Rigi

Dann fuhren wir durch den Sonnenuntergang zum Hotel Klein Rigi, vorbei an saftigen Wiesen und uns zuzwinkernden Kühen.

Das Hotel heisst tatsächlich wegen der Rigi Klein Rigi. Auf einem Hügel gelegen thront es da mit schöner Aussicht ins Drumherum . Und um der grossen Schwester über dem Vierwaldstättersee und dem Namen auch noch bisschen Ehre zu machen, fährt man vom Parkplatz mit einem kleinen, rigiähnlichen Berbähnli den Hügel zum Hotel rauf. Alles wie echt.

Die Zimmer sind günstig, geschmackvoll eingerichtet und sauber. Die Aussicht – auch hier – grün und am Morgen gibts ein kleines Frühstücksbuffet mit dem Nötigsten.

Das Hotel ist gäbig als Ausgangspunkt für Ausflüge und bietet diverse Tagungsräume.

9.00 Uhr durch die Welt der Hüppen

Gottlieber Hüppen. Wir kennen sie alle. Hatten sie mindestens schon einmal zu einem Kaffee serviert bekommen.

Steffi und ich durften auch hier wieder Schutzmäntel überstreifen und die Manufaktur in der herzigen Gemeinde Gottlieben besichtigen.

Ihren Anfang machten die Gottlieber Hüppen 1928 mit Elisabeth Wegeli, der Gründerin. Ihre Nachbarin führte sie damals in die Kunst des Hüppenbackens ein und übergab Wegeli ihr eigenes Waffeleisen. Der Teig kommt hauchdünn auf die heisse Platte und wird dann noch warm sorgfältig aufgerollt. Und so nahm die Gottlieber Hüppen-Geschichte ihren Lauf.

Mittlerweile geht das alles etwas schneller. Pro Stunde werden hier 7500 Hüppen gebacken. Der (einzige) Bäcker hat immer nur eine Schicht, die 6-7 Stunden dauert. Und offensichtlich fühlt er sich im Betrieb pudelwohl, denn er ist schon seit 35 Jahren hier.

Sales Manager David führte uns durch das Lager und die Manufaktur. Hier wird sorgfältig von Hand gearbeitet. Das Team ist klein und es wirkt alles sehr freundlich und familiär. Auch hier ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Damit möglichst wenig foodwaste entsteht, wurde ein Aufstrich entwickelt. Die Morgensünde. So kann die überschüssige Füllung weiterverarbeitet werden. Und auch kaputt gegangene Hüppen finden im Aufstrich ein Zuhause. Für bisschen Crunch.

Anfangs waren die Hüppen leer, erst 1938 begann man sie als erste Manufaktur mit einer Praliné-Masse zu füllen. Das Team tüftelt immer wieder an neuen Geschmacksrichtungen. So gibt es nebst den herkömmlichen Füllungen auch fancy Füllungen mit Matcha, Irish Cream oder Earl Grey. Und ganz neu die fruchtig-exotische Mischung, die in einem schön gemachten und lustigen James Bond-Clip beworben wird. Schaut euch den mal an.

Und, Fun Fact: Das James Bond-Double ist zufälligerweise aus Kreuzlingen.

Ich persönlich habe mich in die Gjanduja-Orange-Füllung verliebt. Kokos schmeckt auch sehr toll. Und Mango. Uuuund Himbeere. Wir durften wild alles degustieren (also vorallem ich. Steffi hat leider Zöliakie und musste mir zuschauen, wie ich mich durchs Sortiment esse. Aber das habe ich mit viel Freude und erhobenen Hauptes getan).

Ihr könntet das auch. Euch wild durchs Sortiment probieren. Im Online-Shop findet ihr alles.

Bodensee Region

Also. Die Bodenseeregion ist richtig schön. Hier könnt ihr barfuss durchs Gras laufen oder gemütlich durchs Grüne rollen – am liebsten auf zwei Rädern und mit etwas Wind im Haar. Das Velowegnetz ist super ausgebaut, die Apfelbäume nicken euch zu, der See glitzert und ist teilweise so klar, dass man sich am Meer wähnt. Auch ist es so angenehm ruhig hier. Und die Sonnenuntergänge sind zauberhaft.
Alles so zwischen sanften Hügeln, schnuckeligen Dörfern und Rebbergen, die ein Gläschen Wein versprechen (ihr erinnert euch: Der Weinweg!). Es gibt einiges, dass man hier tun könnte. In den Ferien oder bei einem Ausflug. Am besten schaut ihr euch mal auf der Website um.
Es fühlt sich einbisschen wie Zuhause an. Auch wenns nicht das eigene ist.


Dieser Beitrag wurde ermöglicht von Thurgau Bodensee Tourismus. Mit Unterstützung von RAUSCH und den Gottlieber Hüppen. Wir bedanken uns für diese schöne, kleine Reise, für Kost und Logis im Hotel Klein Rigi, der Wirtschaft am Schlössli und der Krone am See, sowie für die spannenden Einblicke in diese beiden Traditionsunternehmen.

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2 Kommentare

  • Leben Weissi lova - Ten 3. Juli 2025   Reply

    Bitte mache wieder mal einen Ausflugsbeschrieb mit deiner Familie: deinem Mann, deinen Knirps und dich. Das fanden wir jeweils superschön.

    • Nadja Zimmermann 4. Juli 2025   Reply

      Hallo. Nein, das wird es nicht mehr geben. 🙂 Meine Kinder sind praktisch erwachsen. Du musst mir mir vorlieb nehmen. 🙂 Lieber Gruss, Nadja.