Weekend in Crans-Montana
Der Winter steht vor der Tür. Zeit für etwas Feriendestinations-Inspiration. Wir waren letzten Winter ein Weekend in Crans-Montana.
Crans-Montana gilt als Familiendestination. Die sonnenverwöhnte Region oberhalb des Rhonetals hat so Vieles zu bieten, dass man gar nicht weiss wo anfangen. Naturliebhaber erfreuen sich hier an den zahlreichen Seen, den Wäldern und den prachtvollen Weinreben.
Im Sommer lässt es sich hier wunderbar wandern, biken, wakeboarden auf dem See, Gleitschirm fliegen, durch einen Seilgarten klettern und natürlich Golf spielen – dafür ist Crans-Montana mit seinen vier Golfplätzen berühmt. Die Auswahl an Restaurants ist gross, von der Alphütte bis zum Sternerestaurant, im Dorf tummelt sich die übliche Auswahl an Edelboutiquen, es gibt zahlreiche Wellnessangebote und das Nachtleben wird hier ebenso gepflegt gepflegt.
Im Winter bietet Crans-Montana eine hochwertige Infrastruktur für Sportliebhaber. Ausgedehnte Routen für Schneeschuhwanderungen und Skitouren, Langlaufrouten, Kunsteisbahn, Curlinghalle, Indoor-Kletterhallen und einen Snowpark. Wer es gemütlicher mag, zieht mit Schlittenhunden ein paar Runden. Und natürlich ist hier auch Skifahren sehr hoch im Kurs. 140 km Pisten ziehen sich hoch bis zum Gletscher Plaine-Morte auf stolzen 3000 Metern.
Wobei ich mich unweigerlich frage, wie man auf diesen doch irgendwie ungewöhnlichen Namen kam. „Oh schau mal wie hübsch dieser Gletscher hier ist“, „Wir brauchen noch einen Namen dafür“, „Hm.. Was kommt mir hier wohl als erstes in den Sinn… Wie wärs mit… Todesebene?“.. „Au ja, das klingt nett“.
Beeindruckend während des Skisports ist das spektakuläre Bergpanorama. Da kann man die Skier getrost auch einfach mal stehen lassen und die Aussicht geniessen. Diese reicht von der Dufourspitze, über das Weiss- und Matterhorn bis hin zum Montblanc. Hier kann man hervorragend eine Runde Berg-Erraten spielen.
Unser Weekend in Crans-Montana
Wir waren zwei Tage in Crans-Montana. Das reicht natürlich nirgends hin. Es gäbe so viel mehr zu entdecken. Wir haben uns dennoch ein straffes Programm zusammengestellt um uns einen groben Überblick zu verschaffen.
Das Hotel: Hotel L’Etrier
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Umgebung für so ziemlich jeden Geschmack. Von Gästezimmern, über Alphütten, einem Campingplatz, Ferienwohnungen, bis hin zu edlen 5-Sternehäusern.
Gewohnt haben wir im Hotel L’Etrier, in unmittelbarer Nähe des Ortkerns. Ein sympathisches, rustikales und familiäres 4-Sternehotel mit aussergewöhnlich herzlichem und aufmerksamem Personal.
Wir durften zu Viert zwei sehr gemütlich-kuschlige Juniorsuiten mit Verbindungstür beziehen. Geschmackvoll eingerichtete Suiten mit viel Holz und Stein. Modern, grosszügig und mit herrlicher Aussicht.
Für die Kinder lagen kleine Bademantel bereit, sowie Taschen, gefüllt mit Duschmittel, Seifen und Tigerwaschlappen.
Das Hotel bietet einen Fitnessraum an, ein Spa mit diversen Behandlungsmöglichkeiten, ein Mutter-Kind-Spa, sowie Sauna, Hamam und einen 28°-warmen Innen- und Aussenpool. Da geh dann sogar ich Gfröörli rein. Der Pool war das Highlight unserer Kinder. Ist er allerdings immer.
Hervorheben möchte ich hier speziell noch den Korb mit Badeequipment für Kinder. Also Flossen, Schwimmhilfen und Taucherbrillen. Unsere Kinder nutzten ihn rege.
Alle weiteren Informationen zum Hotel L’Etrier, zu den Preisen, den verschiedenen Zimmern finden sich auf der Website des Hotels.
Mit dem L’Etrier durch einen unterirdischen Gang verbunden, ist das nebenan liegende 5-Sterne-Hotel Hostellerie du Pas de L’Ours. Hier haben wir am Abend bei gedimmtem Licht und in schickem Ambiente ein köstliches Dinner im Sternerestaurant Le Bistrot de L’Ours geniessen dürfen.
Chefkoch Franck Reynaud hat uns einen Dreigänger zusammengestellt, der vom passionierten Sommelier mit den passenden Weinen ausgestattet wurde. Auch hier fiel uns die ausserordentlich charmante Bedienung sehr positiv auf.
Randoyoga
Es gibt in Crans-Montana diverse Möglichkeiten Yoga zu praktizieren. Wir haben uns für eine etwas speziellere, naturnahe Möglichkeit entschieden. Randoyoga am Lac Moubra. Hier trifft sich jeweils freitags eine Gruppe, die von Claudia Denzler in Yoga eingeführt wird. Diese Yoga-Walks werden einmal wöchentlich kostenlos von Crans-Montana Tourismus im Rahmen von Grandeur Nature angeboten.
Während eines Spaziergangs entlang des Sees und durch den Golfplatz, erläutert Claudia geduldig die Idee hinter Yoga, gibt Anregungen zu Atmung, Achtsamkeit und Bewusstsein.
Wir spazierten gemächlich, zählten unsere Schritte während des Ein- und Ausatmens, wir stellten uns vor, wie unsere Füsse langsam Wurzeln schlugen und wurden mit klassischen Yoga-Elementen vertraut gemacht.
Beeindruckend fand ich die Erfahrung blind durch den Wald zu laufen. Geführt von meinem Mann. Mich nur auf die Geräusche, meinen Körper, die Gerüche und meine Bewegungen achtend. Eine schöne, entspannende Erfahrung, die man auch sonst bei einem Waldspaziergang mal ausprobieren kann.
Randoyoga dauert rund zwei Stunden und ist für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Sind sie jünger, verlieren sie meist rasch das Interesse. Das war auch bei unseren so. Aber sie waren auf unserem Recherchetrip nunmal dabei. Also jagten sie sich schon bald gegenseitig fleissig durch den Wald, währenddem wir unsere Mitte suchten.
Nichtsdestotrotz machte zumindest eins unserer Kinder im Rahmen seiner bescheidenen geduldigen Möglichkeiten bis fast zum Schluss mit. Während das Andere auf einer Parkbank Mandalas ausmalte. Auch eine Form von Meditation.
Der Yoga-Spaziergang endete dann auch für uns mit einer kurzen Meditation und etwas Om. Und da standen wir dann wieder, am Treffpunkt am auch im Sommer beliebten Lac Moubra.
Wie schön eine Joggingrunde hier im Sommer wäre, dachte ich mir. Mit anschliessendem Krafttraining an den Geräten direkt am See. Dahinter ein Chalet, aus welchem gerade Jazz dudelte. Grossartig hier, fand ich.
Schneeschuhwanderung
Skirouten und Schneeschuhwanderungen sind in Crans-Montana sehr beliebt. Es gibt reichlich Routen, die man sich selbst zusammenstellen kann und bei denen das Tourismuscenter im Dorfkern gerne behilflich ist.
Tourguide Pascal nahm uns mit hoch zur Station Grand Signal. Hier rauf fährt eine Gondel vom Dorf aus gratis direkt zur Kinderskischule und zum Anfängerhügel mit Zauberteppichen. Hier startete unsere kleine Tour. Durch verschneite Wälder und Ebenen.
Vom Wintersport eigentlich grundsätzlich nicht sehr angetan, wäre ich selbst ganz ehrlich nie auf die Idee gekommen mal schneeschuhwandern zu gehen. Aber ich dachte hier so „Hey, probieren wir das doch mal aus“. Und ICH BIN BEGEISTERT!
Gemächlich schneeschuhten wir Pascal hinterher. Er kannte jedes Weglein, jedes Zweiglein. Wandern im Winter. Leichtes Konditionstraining an der frischen Luft. Kein Anstehen, niemand der einen umfährt, keine Gruppen die an einem vorbeiflitzen, kein Anstehen am Skilift. Einfach nur Ruhe, das Knirschen im Schnee, die Sonne im Gesicht und.. sagte ich das schon..? – RUHE!
Ich ahnte es nach den ersten Schritten und war mir am Ende unserer Tour ganz sicher: Ich habe eine neue Passion entdeckt! Schneeschuhwandern! Wir suchten und wir fanden uns.
Nebenbei kriegt man auch beim Schneeschuhwandern immer wieder mal eine Portion herrlichstes Bergpanorama serviert.
Schneeschuhwandern ist ein verhältnismässig günstiger Sport. Man benötigt keine teuren Skiabis, das Equipment ist günstig und leicht, und man kann auch wunderbar alleine, also ohne Guide, losziehen.
Lunch in der Berghütte
Nach dem Schneeschuhwandern stärkten wir uns im Cabane des Violettes, direkt neben der Bergstation „Les Violettes“ gelegen, auf 2’208 Metern Höhe. Ein kleine, feine Berghütte. Ein Essen mit fantastischem Ausblick.
Das Bergpanorama. Einfach nur schön.
Da auch hier oben Chefkoch Franck Reynaud die Finger im Spiel hat, schloss sich aus kulinarischer Sicht der Kreis. Dies einfach auf einer etwas bodenständigeren, klassischeren Art und Weise. Unkompliziert, sättigend, energiespendend und mit ganz herrlich gewürzten Pommes Deluxe.
Sportzentrum Chalet Alaïa
Wir hatten das Glück mit allerbestem Wetter verwöhnt worden zu sein. In Crans-Montana allerdings mit über 2000 Sonnenstunden pro Jahr keine Seltenheit. Und dennoch: Auch hier hudelts mal. Und gerade bei schlechtem Wetter dünkt mich das erst im Februar 2019 eröffnete Chalet Alaïa ideal um sich auszutoben.
Ein grosszügiger Komplex mit Trampolinhalle..
..und Skateboard- und Trottinet Pumptrack, Big Air und Pool. Wirklich ästhethisch und durchdacht umgesetzt.
Und damit alle, die sich unten in den Hallen nicht durch die Lüfte schmeissen wollen, auch ein Plätzchen haben, gibt es im oberen Stock eine Bar. Hier gibt es Snacks, Sofas und ein paar Gamemöglichkeiten. Hier kann man Essen, Lesen oder einfach runtergucken und den Sprösslingen zuwinken.
Für ganz Angefressene gibt es im Chalet Alaïa einen Coworkingspace mit diversen Macs, wo man seine Videos, die man zB mit einer GoPro aufnahm, zu professionellen Clips schneiden und mit Musik untermalen kann.
Das Chalet Alaïa ist aber nicht nur etwas für Schlechtwettertage. Draussen vor den Hallen gibt es einen grosszügigen Pumptrail, der im Sommer 2019 fertiggestellt wurde.
Auf der Website des Chalet Alaïa gibt es mehr Informationen.
Fazit
Wir haben bei Weitem nicht alles gesehen, die Möglichkeiten sind äusserst vielfältig. Naturfreunde und sportlich Aktive kommen hier gleichermassen auf ihre Kosten. Die Infrastruktur lässt nichts zu Wünschen übrig. Es ist alles da. Der Dorfkern ist hübsch. Crans ist eher edel, Montana familiär-entspannt. Die Seen sind zauberhaft, das Bergpanorama auch. Es gibt viel zu sehen und zu tun. Und man kann auch einfach Nichtstun und geniessen. Das ist auch das, was mir an Crans-Montana sehr positiv auffiel: Egal wie man tickt, egal welcher Typ man ist, egal was man mag oder nicht mag: Hier findet Jeder was für sich.
Für die Recherche zu diesem Artikel wurden wir von Crans-Montana Tourismus netterweise eingeladen. Die Eindrücke sind aber wie immer meine ganz persönlichen.