Auszeit im Hotel Schweizerhof in Flims

In die Geschichte eintauchen, waldbaden, Yoga, viel Natur und ganz tief durchatmen. Ein schöner Ort um richtig runterzufahren.

Wenige Gehminuten vom Caumasee entfernt und gleich neben dem Hotel Adula, das ich vor ein paar Monaten besucht habe, liegt das Hotel Schweizerhof. In dritter Generation von der Familie Schmidt geführt. Und das ist eine ganz herzige Geschichte, die 1869 mit einem Kartenspiel um eine kleine Pension begann. Der Gewinner Walter Candrian gewann das Spiel und machte aus der Pension ein Hotel. Dieses wurde zu einer kleinen Erfolgsgeschichte und er legte damit den Grundstein für Flims als Kurort. Dieses Hotel wurde schliesslich in der Blütezeit der Belle Epoque verkauft und mit dem Erlös investierten die Candrian-Nachkömmlinge in den Bau neuer Hotels. Unter anderem in den Schweizerhof. Tochter Mengia baute dieses zusammen mit ihrem Mann Daniel Schmidt. Und zwar, trotz Widerständen, genau an dem Ort, wo sich früher ein grosser Felsen mit Aussichtsbank befand. Der Felsen wo die beiden oft händchenhaltend sassen.

Das Haus

Viel Aufregendes ist seither passiert. Es gibt viele Geschichten über das Hotel zu erzählen und das tut die Familie Schmidt jeden Freitag hier ganz offiziell. Im ganzen Haus sind an verschiedenen Stellen jedoch auch QR Codes verteilt, die zu einem Audioguide führen. Diese kann man sich ganz in Ruhe abfotografieren und beim Abhören den beiden Schauspielern lauschen, die amüsant einige Anekdoten und historische Hotelhäppchen zum Besten geben. Am besten den Kopfhörer aufsetzen und entspannt in die Geschichte eintauchen.

Überhaupt gibt sich die Gastgeberfamilie grosse Mühe stets ein unterhaltsames Programm zu bieten. Ein Highlight ist auch der wöchentliche Film des verstorbenen Familienmitglieds Daniel Schmid, der sich als Künstler und Regisseur einen Namen machte und mit namhaften Persönlichkeiten wie Geraldine Chaplin, Dieter Meier oder Martin Suter zusammenarbeitete.

Die Filme werden an schönen Sommernächsten oben auf der Terrasse gezeigt und ansonsten in der Salle de Lecture, im Lesesaal. Ein grosser Bildschirm wurde dafür im Saal platziert, der an Nichtfilmtagen von einem grossen Bild überdeckt wird, welches extra drum drüberhängen angefertigt wurde. So wird der Kinosaal ganz schnell wieder zum Lesesaal.

Meine Freundin Elif Erisik aka Kosmoskreator und ich hausten im schönen Turmzimmer Deluxe. Grosszügig mit toller Chaiselongue mit viel Licht drumherum zum Lesen und vielen Fenstern mit schöner Aussicht und hellem Badezimmer.

Ein Highlight ist die wunderschöne Veranda und die Terrasse mit beruhigend plätscherndem Brunnen. Hier kann man morgens bei schönem, warmem Wetter das Frühstück einnehmen und abends gediegen dinieren. Hier schreibe ich gerade auch diese Zeilen. Gemütlich im Schatten zur TeaTime, mit Kräutereistee und einem kleinen Kuchenplättchen.

Wellness: Waldbaden – Coaching – Yoga – Massagen – Badehaus

Ich würde folgendes empfehlen: Mit einem lieben Menschen oder auch allein ein paar Tage herkommen und sich hier viel Gutes tun. Mit Hotelchefin Sandra Schmidt Waldbaden gehen und den Wald beim meditativem Gehen und Sein auf sich wirken lassen. Barfuss durch den eiskalten Bach und dabei die Füsse aufwecken, sich mit zugebundenen Augen durch den Wald führen lassen und damit den Wald, seine Düfte und alle Geräusche viel intensiver wahrnehmen. Und ich garantiere, spätestens DANN sind die kreisenden Gedanken ebenso ausgeschaltet wie es der Sehsinn gerade ist.

Eine wunderbare Erfahrung, die ich bereits einmal beim Randoyoga im Wallis ausprobieren durfte und jedem ans Herz lege. Auch für Zuhause, im eigenen Wald, mit einer vertrauten Person.

Der Bezug zur Natur und das Wohlbefinden werden hier beide in fetten Grossbuchstaben geschrieben. Das zeigen auch die vielen tollen Retreats, die hier regelmässig angeboten werden. Klickt euch hier mal rein. Ausserdem bietet das Hotel allerlei verschiedenste Massagen an, die von vier 4 TherapeutInnen mit unterschiedlichen Fachgebieten angeboten werden. Ich durfte eine Thai Massage ausprobieren und nahm an einer YinYoga-Stunde im schönen Waldraum teil und bin seither sehr viel entspannter als vorher.

Und wer noch etwas tiefer gehen will, der kann sich für Coachings anmelden und sein Leben wieder neu ordnen. Auch das eine prima Sache.

Und wer einfach nur für sich sein möchte, der geht in den obersten Stock im nigelnagelneuen Badehaus. Hier befindet sich eine wunderschöne Terrasse mit viel Grün rundherum und zwei Hängeliegen, die ich augenblicklich ins Herz geschlossen habe.

Fazit

Ein ruhiger, idyllischer Ort den ich allen empfehle, die Ruhe und Natur suchen. Egal ob allein oder in Begleitung. Spaziergänge durch den Wald, waldbaden, der zauberhafte Caumasee (nur schon der Weg dahin ist schlicht wunderschön), gutes Essen, Massagen, Yoga, viel Geschichte und lauter schöne Ecken und Liegen um ein Buch aufzuschlagen und in weitere Geschichten einzutauchen. Hier kann man wunderbar einfach sein.


Wir wurden in den Schweizerhof in Flims eingeladen. Vielen Dank dafür. Es war uns eine grosse Freude.