Auszeit im Hotel Adula in Flims

Heimelig-rustikal, bodenständig und herzlich ist es hier. Ein Erfahrungsbericht.

Flims ist eine dieser Bergdestinationen, die angenehm einfach und schnell zu erreichen sind. Gerade aus Richtung Zürich. Keine schwindelerregenden Pässe, die einem Milz und Leber vierzehnmal unsanft in den Magen drücken, keine teuren Autoverladzüge mit Zügen, die extra exakt dann losfahren, wenn man gerade in Sichtweite ist. Und auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, also Zug und Postauto, ist Flims zügig und bequem zu erreichen. Für eine Auszeit also, die ja genaugenommen schon bei der Anreise beginnen sollte, ideal.

Ich packte meine Freundin Oli in meinen mittelgrossen Koffer und machte mich entspannt auf den Weg. Das Zielhotel, am ruhigen Dorfrand gelegen, ist nur knappe 30 Waldspazierminuten vom seit Jahren auf Instagram gefeierten, knallig blau-grünen Caumasee entfernt. Gerade im Sommer ein beliebtes Ziel zum Baden, Picknicken, Böötli fahren und Sein. Im Winter einfach schön zum gucken.

Das Hotel Adula, in welches wir für diesen Bericht eingeladen wurden, steht schon seit über 100 Jahren friedlich da. Umsäumt von einem grosszügigen Garten, in welchem man im 35 Grad warmen Solebad baden und im Sommer viel Rad schlagen, faul auf Sonnenliegen rumliegen oder mit Kindern Fangen spielen könnte.

Kinder sind hier offenbar ohnehin sehr willkommen, mit Gamezimmer, Spielecke und aktuellem KIDS FOR FREE – Angebot bis zum 31. März 2023. Und die Grossen könnten dann, mit oder ohne die Kleinen, im Winter draussen im Garten, und schön im Séparée, gediegen in der knuffigen WINTERBUBBLE dinieren. Eines dieser special features hier.

Das DRAUSSEN SEIN ist hier eben auch beim Schlafen ein Thema. AUCH IM WINTER.

Wer die 1001 Stellas Suite bucht, kriegt ein flauschig eingerichtetes und beheiztes Zelt mit privater Terrasse und Hot Tub. So auch wir. Und ich wünschte, ich hätte das warme Flanellpischi eingepackt, trotz zur Verfügung gestellten Heizdecken und Pantöffelchen.

Ich bin aus temperaturtechnischer Sicht eher zart besaitet und musste erst tief in den Unterbauch atmen und verarbeiten.

Im Frühling, im Sommer und nur auch schon bei Temperaturen um die Nullgradgrenze herum ein romantisches Träumchen da oben. Man ist schön unter sich, mit Ausblick und Liegestühlen und viel viel Privatsphäre. Und eben. Dem Hot Tub, den man aufwärmen lassen kann. Unserer war gerade erst ein bisschen warm, aber durch den gigantischen (!) Temperaturunterschied wäre ein Bad durchaus machbar. Wir hätten auch selbst immer wieder etwas Brennholz nachfüllen und dadrin dann gemächlich vor uns hin köcheln können. Das haben wir auch fast getan.

Nun war der Winter bis anhin ja recht mild, doch, wie schon angetönt, AUSGERECHNET BEI UNSERER ANKUNFT war der langerwartete Kälteeinbruch da. Als hätten wir ihn mitgebracht. Und so begutachteten wir unser Zelt erst mal noch etwas zaghaft. Aber doch auch sehr entzückt.

Noch mit einem Auge die Terrasse absuchend wo ächt das Badezimmer sein könnte, war ich dann schon auch erleichtert zu hören, dass zum Zelt und der Terrasse auch das Zimmer nebenan gehört. Ein richtiges Drinnen-Zimmer. Mit richtigem Bad.

Man könnte nun also hin und her switchen. Und das haben wir. Doch in der ersten Nacht haben wir noch gekniffen. Und das war vollumfänglich meine Schuld. Ich hätte. Wirklich. Und wir haben die Heizdecken auch brav vor dem Abendessen aktiviert, so dass das Bett dann auch kuschlig warm hätte sein können. KÖNNEN. Denn ich übersah, dass man beide Bettseiten einzeln hätte aufwärmen sollen. Und da wir uns dann erst sehr spät ins Zelt begaben und meine Seite dann natürlich noch eiskalt war, gaben wir auf und schlurften etwas traurig rüber ins Drinnen-Zimmer, welches uns aber dafür mit seinen warmen Ärmchen tröstend an sich presste.

Das zur 1001 Stellas Suite zugehörige Drinnen-Zimmer ist ein Vintagezimmer. Einrichtungstechnisch jetzt nach meinem eigenen ästhetischen Empfinden nicht umwerfend, aber das Bett ist ausserordentlich bequem (!) und das Bettzeug herrlich kuschlig. Inklusive perfektem (!) Kissen, was wohl auf alle Betten des Hotels zutrifft, schätze ich mal. Aber: Wer die Stellas Suite bucht, schläft ja ohnehin draussen.

Das Hotel bietet 54 Zimmer in verschiedenen Ausführungen. Ich finde die Junior Suiten ganz hübsch. Ihr könnt euch da ja mal etwas umschauen.

Und wir, wir täppelten dann in den frühen Morgenstunden raus ins Zelt und lagen noch etwas da in der frischen Luft und auf den warmen Heizdecken (wie toll die sind!) und ich dachte mir, es ist schon sehr schön hier so im Zelt. Und ob ich mir vielleicht für Zuhause Heizdecken zu tun soll.

Einziger Nachteil: Man will nicht mehr aufstehen.

Nun haben wir nicht nur im Adula geschlafen, sondern auch da gegessen. Am Frühstücksbuffet gabs das beste Vollkorngipfeli ever, mehr so bisschen wie ein Brötchen, aber gebogen wie ein Gipfeli. Dazu noch etwas frischen Honig direkt von der Wabe, einen Cappuccino, ein wachsweiches Ei und so zeigte der Zeiger meines Glücksbarometers schon recht steil nach oben. Auch weil man, und das möchte ich lobend herausstreichen, bis 11.30 Uhr frühstücken kann.

Das Hotel hat drei Restaurants zur Verfügung. Das Barga, klein und schick mit Fokus auf Fleisch- und Fischspezialitäten, das Halbpension-Restaurant mit 5-Gang-Menü und das La Clav. Spezialisiert auf vegane und vegetarische Küche und einem Pavlova, dass ich gerne in 34-facher Ausführung mit nach Hause genommen hätte.

Wer den ganzen Tag im Hotel rumlümmelt wie wir und nachmittags Hunger hat, wird in der Lobby kulinarisch bedient. Da wo später auch ganz gemütlich der Apéro vor dem knisternden Cheminée serviert wird. Oder in einer anderen Ecke. Davon gibt es viele in der grosszügigen Lobby.

Gerade auch aktive Menschen können hier glücklich werden. Das ganze Flims-Laax-Falera-Gebiet hat im Sommer mit zahlreichen Wanderwegen, wie auch im Winter mit 240 Pistenkilometern viel zu bieten. Skiraum und Shuttlebus stehen beide zur Verfügung und der ÖV-Transport ist im Hotelpreis inkludiert.

Wer sich dann sportlich ausgepowert hat und alle Hänge runtergefahren ist, kann danach im Wellnessbereich gleich nochmal ein Stückchen weiter runterfahren. Ein 20-Meter Pool, ein Solebad und total 1200 Quadratmeter Wellness und ein Potpourri an verschiedensten Behandlungen. Hier kann ich ganz besonders die Flimser Esalen-Massage empfehlen. Es wäre fast chli ein Jammer diese nicht zu buchen. Auch da will man nicht mehr aufstehen.

Auch die Beautybehandlungen sind top. Sie sagte, man sähe danach den Unterschied. Und man sah ihn.

Das ganze Angebot findet ihr hier.

Wer gerne noch etwas tiefer in die Spawelt eintauchen möchte, kann das Spa Around-Angebot einiger umliegenden Hotels nutzen. Damit hat man als Hotelgast 10’000 Wellness-Quadratmeter zur Verfügung und kann fröhlich und tiefentspannt von Spa zu Spa hüpfen.

Zum Schuss möchte ich noch erwähnen, dass das Hotel in einem zwar altbekannten und -bewährten Gebiet liegt (eben: Flims Laax Falera), welches nun aber nahdisnah neu gestaltet wird. Dorfkern, Bergbahnen, das Angebot im Sommer. Alles wird im Laufe der nächsten so etwa zwei Jahren renoviert, neu gedacht und modernisiert.

Und damit bedanke ich mich für den Aufenthalt, das Kennenlernendürfen des Angebots und die Möglichkeit es euch vorstellen zu können. In den Storyhighlights auf Instagram, seht ihr noch ein wenig mehr.

Weitere Hotels und Ausflugsziele findet ihr hier.

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