
Dreikönigskuchen
Er ist schnell gekauft und viele Orte bieten einen hervorragenden Dreikönigskuchen an. Doch so frisch aus dem eigenen Ofen ist so einer eben schon eine ganz andere Baustelle.
Macht man den Dreikönigskuchen selbst, muss man nicht immer zwingend darauf warten, bis der 6. Januar ist – man kann ihn auch einfach so mal machen. Er schmeckt auch an anderen Tagen. Da bin ich nicht so streng.
Aber ja, schon als Kind habe ich sehnlichst auf den 6. Januar gewartet und die Tradition gelebt, gefühlt, gefeiert. Wer den König findet, der darf einen Tag lang König sein. Es ist immer eine Freude, wenn man das Brötchen auseinanderklafft und den König darin erblickt. In diesem Augenblick ruft man ein euphorisches „Haaahaaaaa!“ in die Runde und vergisst in diesem Augenblick, dass man nie und nimmer – und schon gar nicht als Kind – wirklich einen Tag alle rumkommandieren kann, denn kaum ist der Kuchen verzehrt und ein paar Minuten vergangen, das musste ich schmerzlich erfahren, juckt es niemanden mehr, wer den König hatte. Da kann man noch so lange das goldene Krönchen tragen und minütlich darauf hinweisen. Vorallem als kleine Schwester stösst man da beim grossen Bruder punkto Rumkommandieren und Chefseinwollen auf extrem taube Ohren.
Und trotzdem rufe ich noch heute euphorisch „Hahahhahahhahah!“ wenn ich den König habe.
Aber das spielt keine Rolle. Denn die wahre Freude ist sowieso der Kuchen selbst. Er ist köstlich. Und ich könnte locker immer alle acht Bällchen verdrücken. Da erübrigt sich die Frage nach dem König dann ohnehin.
Ach und da wohl die wenigsten keine dieser kleinen Plastikkönige im Vorratskämmerchen haben (niemand von euch bewahrt den tatsächlich ein Jahr lang auf, oder?), tut es beim selbstgemachten Dreikönigskuchen als Fundstück auch eine Nuss. Ich habe hier eine Mandel gewählt.
Selbstgemachter Dreikönigskuchen





Dreikönigskuchen Rezept
Zutaten
- 500 g Mehl Zopfmehl, Weissmehl oder helles Dinkelmehl
- 1 TL Salz
- 2 EL Zucker
- 1/2 Würfel Frischhefe oder 1 Packung Trockenhefe
- 60 g weiche Butter oder 0,4 dl Rapsöl
- 1/2 unbehandelte Zitrone Zeste
- 8 EL Rosinen (oder mehr)
- 3 dl Milch oder Hafermilch (zB mit Vanillegeschmack)
- 1 Ei zum Bestreichen
- reichlich Mandelblättchen
- reichlich Hagelzucker
- 1 Mandel, Haselnuss oder König zum Verstecken
Anleitungen
- Mehl, Salz, Zucker und Hefe vermischen, weiche Butter in Flöckchen (oder geschmolzen, aber abgekühlt) darunter mischen. Zitronenzeste in die Mehlmischung raffeln und Rosinen dazu geben. Gut vermischen. Milch hinzufügen und mit der Teigmaschine einige Minuten (oder mit Handrührgerät oder von Hand) zu einem glatten Teig kneten. Zugedeckt 1 Stunde ruhen lassen.
- 1/3 des Teiges abtrennen. Aus dem Rest 8 gleich grosse Kugeln formen. In eine der Kugeln eine Mandel oder eine Haselnuss einarbeiten. Den 1/3 Teig ebenfalls zu einer Kugel formen, auf einem mit Backpapier belegten Backblech in die Mitte setzen, die anderen Kugel drumherum setzen und zugedeckt nochmal 30 Minuten gehen lassen.
- Dreikönigskuchen mit verklopftem Ei bestreichen und mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreuen. Bei 180° rund 30 Minuten in der unteren Hälfte goldbraun backen.
Notizen
- Anstelle von Butter Rapsöl verwenden.
- Anstelle von Milch Hafermilch verwenden.
- Anstelle von Ei zum Bestreichen Hafermilch mit etwas Kurkuma vermischen und damit bestreichen.
Wir hatten bereits zwei und zwei Mal wurde auf den ersten Griff mein Partner König… ich schmolle immer noch 🙂 Die vegane Alternative ist grandios, danke hierfür. Wir hatten einen veganen Dreikönigskuchen vom Coop gekauft und er schmeckte 1:1 gleich!
Tolle idee auch mit der Nuss, gibt etwas weniger Plasktikmüll und da beisst man sich hoffentlich nicht die (Zahn)Krone ab 🙂
Genau 🙂 Aber ich habe die Mandel auch schon mal einfach gegessen und erst beim Essen gemerkt, dass die drin war, aber ich war mir dann auch nicht sicher. 🙂 Ich finde die vegane Alternative auch toll, der Kuchen ist ja von sich aus schon fast vegan und ich backe eh oft mit Rapsöl, daher ist die Änderung minim. Frohes Dreikönigskucheln wünsch ich Herzlich, Nadja.
Doch doch, ich bewahre den König jedes Jahr auf, benutze ihn unterdessen seit mindestens 8 Jahren 👑😄. Ich muss auch gar nicht lange suchen, er befindet sich in meiner „Grümschel-Schublade“ in der Küche 🙃.
Liebe Viviana, ich habe so viele Rückmeldungen erhalten und fand dann IHR HABT ALLE RECHT. Ich mache das jetzt auch so. 🙂 Herzlich, Nadja.