
Ausflug ins Technorama Winterthur
Das beste Schlechtwetterprogramm. Und die intelligenteste Art spielerisch zu lernen. Unser Ausflug ins Technorama in Winterthur.
Ich war schon so lange nicht mehr da. Das erste Mal, als ich selbst noch ein Kind war, das letzte Mal vor 9 Jahren. Ich fand es jedes Mal toll. Weil es ein Museum zum Anfassen ist. Weil man so viel testen, so viel experimentieren, so viel erleben kann. Hier kann man sich so richtig austoben. Und die Zeit vergeht nirgends so schnell wie hier.
Das Haus ist, inklusive Untergeschoss, in 4 Stockwerke und verschiedene Themenräume unterteilt. Egal was einen mehr interessiert, ich denke hier findet jeder was. Es hat sogar eine Blechspielzeug-Eisenbahnsammlung. Es hat Holzmaschinen zum Treten und Kurbeln. Die Welt des Lichts, spannend in Szene gesetzt. Es gibt Vorführungen und Shows. Und in den Laboren können sich Kinder geduldig den Themen Chemie, Physik und Biologie hingeben und unter professioneller Leitung lernen.
Als Erstes zieht es wohl aber alle erstmal in den „Strom und Magnete“-Sektor direkt neben dem Eingang.
Elektronen und magnetische Kräfte. Sie zogen uns so schnell in unseren Bann, dass wir das danebenliegende Mechanikum, dass ich wirklich SEHR GERNE besucht hätte, VÖLLIG VERPASST HABEN. Das so nebenbei. Ich habe mich Zuhause dann etwas geärgert. Aber alles hätten wir einfach nicht geschafft.
Doch allein die neue Haarpracht meiner Tochter war es wert, dass wir hier etwas länger verweilten.
Im ersten Obergeschoss gaben wir uns den Naturphänomenen hin. Kämpften uns dann weiter zu den Kopfwelten und liessen uns von verblüffenden Illusionen begeistern.
Schön fand ich, dass sich die Kinder selbstständig immer wieder neue Stationen suchten und sich darin jeweils völlig vertieften. Wir vier verteilten uns in allen Räumen, immer wieder ein, zwei, drei zusammen, dann wieder jeder für sich. Niemand motzte, niemand war unzufrieden, niemand langweilte sich, niemand wollte heim. Vier Gegebenheiten, die sich ansonsten immer wieder mal gerne zutragen. Hier nicht.
Im Technorama gibt es ausserdem zwei Adventure Rooms („Spektrum“ und „Kontinuum“), wo man sich einsperren und innert 60 Minuten ausbrechen muss. Das ganz ohne körperliche Anstrengung, ohne Horrorelemente und völlig ungefährlich. Sondern nur mit logischem Denken und Kombinieren und etwas Geschick.
Die Adventure Rooms sind ab 12 Jahren zugänglich und kosten extra. Man kann aber auch ein Kombiticket lösen.
Da unsere Kinder unter 12 Jahren sind und wir sowas ähnliches schon mal gemacht – und total versagt – haben, ihr erinnert euch vielleicht noch an unseren Kunstraub im Kunstmuseum, haben wir darauf verzichtet und uns ganz der Ausstellung hingegeben. Und ein Tag reicht dafür echt nicht. Man bleibt ständig irgendwo hängen und manchmal betrachtet man auch einfach nur fasziniert manche Phänomene. Schaut, beobachtet, geht weiter, schaut, liest, denkt nach, beobachtet, probiert aus, lässt auf sich wirken, geht weiter.
Irgendwann entdeckte unsere Kleine diese Leinwand, realisierte, dass sich unsere Schatten da reinprojezieren lassen, inklusive Bewegung. Es dauerte nicht lange und die ganze Familie versammelte sich dort.
Ein Ort wo man auch mal rumblödeln kann. Da sind wir immer in unserem Element und erstaunlicherweise halten wir uns an solchen Orten immer am Längsten auf.
Nachdem wir bereits viele viele Stunden im Innern des Technoramas verbracht hatten, schnappten wir im Park etwas frische Luft und stärkten die Kinder mit einer Runde Ovomaltine Plus 3-Drinks. Denn bei unserem nächsten Programmpunkt war nicht nur der Kopf, sondern auch noch etwas Körpereinsatz gefragt.
Der Windkanal. Der kann auf 9 Stufen eingestellt werden. Der Windkanal steht draussen im Park und es ist ohnehin auch gut, wenn man ab und zu mal raus an die frische Luft geht um den Kopf zu lüften. Der Park lädt, wie es so schön heisst, zum Verweilen ein. Zum Zvieri essen, Freiluftexperimente entdecken, spazieren oder schaukeln. Oder eben um sich vom Wind verhudeln zu lassen.
Und ja, Stufe 9 ist offensichtlich die lustigste.
Ich fände so einen Windkanal praktisch für Zuhause. Dann gäbe es beim Haareföhnen nicht immer so ein Gstürm.
Wir waren kürzlich übrigens in Wien, im Museum der Illusionen, wo immer wieder mal das Handy gezückt werden musste, um Illusionen richtig zu erkennen. Daher kam von meinen digital natives der Input, dass es hier doch auch sowas geben müsste. Ein Tick mehr Interaktivität. Ist allerdings nicht der Fall. Aber kommt vielleicht noch. So oder so lassen sich hier aber hübsche Fotos schiessen, die nun immer wieder mal das Handy-Hintergrundbild meiner Tochter zieren.
Zurzeit wird die Sonderausstellung „Der vermessen(d)e Mensch“ gezeigt. Die fand ich ganz besonders spannend. An über 30 Experimentierstationen kann man mehr über die Leistungen unseres Körpers erfahren. Man kann den Herzschlag (bemerkenswert finde ich hier den Unterschied zwischen kindlichen und erwachsenen Herzschlägen), das Lungenvolumen (uuuuuhh… da muss ich dringend was tun!), die Reaktionsfähigkeit (hier war ich wie zu erwarten he-raus-ra-gend) und viele andere physiologische Eigenschaften testen.
Man kann mit einer Pumpe im Sekundentakt pümpeln, um zu verstehen, was unser Herz leistet, beobachten wo im Körper man am meisten Wärme speichert oder auch so laut schreien wie man kann und nachschauen, wieviel Dezibel man hinkriegt. Meine kleine Tochter hat es total auf 110 Dezibel geschafft. Ich hätte aber schwören können, Zuhause sind es mehr.
Die Sonderausstellung dauert bis 6. Januar 2019.
Das grosse Kugelpendel hat es meiner grosen Tochter besonders angetan. Sie mochte es schon immer. Zu betrachten wie sich die Kugeln verhalten, wenn man eine, zwei oder drei pendeln lässt. Das Pendel stand lange Zeit auf vielen Bürotischen, hat auch etwas meditatives.
Ich war daher auch nicht sonderlich überrascht, als sie sich im Museumsshop mit ihrem Taschengeld ein kleines dieser Pendel ergatterte und damit ein Souvenir von unserem Ausflug nach Hause brachte. Wohl für ihr Pult. Um ihren Puls bei den Hausaufgaben zu beruhigen.
Der Museumsshop ist übrigens unbedingt noch eine letzte Runde wert. Dort findet man auch viele tolle Geschenke und Mitbringsel. Die Kleine hat sich – auch mit eigenem Taschengeld – ein Einhornei gekauft. Hier bei uns schlüpft also gerade ein Einhorn aus dem Ei, um dann 6 Tage im Wasser weiter zu wachsen, bis wir es dann ausgewachsen in unserer Familie integrieren können. Ich freu mich schon.
Infos zum Technorama
Das Technorama befindet sich an der Technoramastrasse 1 in Winterthur und hat täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Erwachsene zahlen 28.-, Kinder ab 6 Jahren 18.-
Dieser Beitrag wurde von Ovomaltine finanziell unterstützt. Als ovofriends sind wir en famille immer wieder mal ganz aktiv unterwegs und nehmen euch mit. Ins Verkehrshaus zum Beispiel. Oder mitten in die Natur beim Wandern, inklusive Tipps, wie man Kinder dazu motivieren kann. Durch Seilgärten sind wir auch schon geklettert. Und wir waren Minigolf spielen. Auch habe ich ein paar Ideen für Picknicks zusammengestellt. Und verrate euch wie ihr mit Kindern im Auto möglichst entspannt von A nach B reist. Manchmal backen wir aber auch einfach nur total leckere Ovoschnecken.