
Freizeittipp: Abheben im Windkanal
Wie es sich anfühlt zu fliegen, haben wir im Windkanal des Windwerks in Winterthur ausprobiert.
Ende 2018 hat die aktuell einzige Indoor Skydiving Anlage der Deutschschweiz eröffnet. Die Anlage ist brandneu, hell und gross.
In einer runden, vertikalen Flugkammer saust einem die Luft mit bis zu 280 km/h um die Ohren. Dieser Windstrahl lässt uns Menschen schweben. Man springt rein und – zack – schlägt nicht am Boden auf, sondern schwebt. Ein ganz besonderes Gefühl.
Hier kann man einfach mal so zum Plausch das Gefühl der Schwerelosigkeit erfahren oder sich sogar bis zum Sportflieger ausbilden lassen, wo man danach auch mit mehreren Personen gleichzeitig fliegen und kleine Kunststücke vollbringen und hin und her sausen kann.
Ich bin nicht so der Typ, der mit wehenden Fahnen aus fliegenden Flugzeugen springt, aber wie es sich anfühlt zu schweben, richtig zu fliegen, und das in einem sicheren Rahmen, das weiss ich. Und zwar seit ich zu meinem 18. Geburtstag, damals irgendwann im gefühlten 19. Jahrhundert, einen Gutschein für einen Bodyflying-Flug bekam.
Seither sind rund 376 Jahre vergangen. Ungefähr. Ich glaube die Anlagen war noch Schwarzweiss. Und ich fand nun, dass dies unbedingt etwas ist, dass auch meine Familie mal ausprobieren muss.
Ich googelte und fand das Windwerk in Winterhur. Ich vereinbarte einen Termin und da waren wir. Vier Greenhorns zwischen 6 und 42 Jahren. Bereit auf den Flug vorbereitet zu werden.
Da es für solche Flüge keinerlei Vorkenntnisse braucht, müssen Greenhorns wie wir erst etwas instruiert werden. Die Körperhaltung und die Körperspannung ist wichtig. Schon kleine Bewegungen haben eine grosse Wirkung, entscheiden darüber ob man rauf oder runter geht, ob man sich dreht, wohin man fliegt.
Unser sympathischer Fluginspektor Alain, ein amtierender Skydiving-Schweizermeister (also so in echt, aus dem Flugzeug und so..), brachte uns alles Wichtige bei, erklärte uns die wichtigsten seiner Handzeichen und kleidete uns dann mit Fluganzug, Gehörschutz, Helm und Brille sicher ein.
Das Mindestalter für Flüge liegt bei 5 Jahren und das maximale Gewicht bei 120 kg. Die Spannbreite ist somit relativ gross. So ist dieses Erlebnis auch eine prima Sache für Kindergeburtstage, Gruppenausflüge, aber auch Teamevents oder Kundenanlässe. Und auch ein hübsches Geburtstagsgeschenk. Wir haben vor Ort gleich noch einen Gutschein für meinen flugaffinen Bruder zum Geburtstag gekauft.
Währenddem die Kammer noch besetzt war, knabberten wir uns noch etwas Mut an. Wir wussten jetzt wie es geht und warteten gespannt mit einer Packung Ovo Rocks auf unseren Einsatz.
Dabei habe ich mir überlegt, dass es eigentlich noch ganz lustig wäre, die Packung in die Luftkammer zu kippen und dann fliegend mit dem Mund nach den Ovo Rocks zu schnappen. Aber ich schätze mal das wäre keine Option gewesen und so behielt ich diese wahnsinnig tolle Idee für mich.
Und dann waren wir startklar. Anfangs, beim ersten Flug, so Alain, sei man noch etwas gwagglig, aber man lerne bei jedem Flug so dermassen schnell dazu, dass zwischen dem ersten und dem vierten Flug Welten lägen. Ich als Laie kann das nun auch so bestätigen.
Die Kleinste, unsere kleine Wildsau da oben, wollte natürlich den Anfang machen. Und eins vorneweg: Sie LIEBTE DAS FLIEGEN AUF ANHIEB.
Alain, unser Fluginstruktor, wich uns bei unseren Jungfernflügen nicht von der Seite. Die Anzüge sind mit Griffen so konzipiert, dass er uns an verschiedenen Stellen halten konnte.
Der ganze Windkanal ist 39 Meter lang, die Flugkammer 5 Meter hoch und sie hat einen Durchmesser von über 4 Metern. Ein Flug dauert rund eine Minute. Das mag nach wenig klingen, dauert aber länger als die Freifalldauer bei einem Fallschirmsprung aus 4000 Metern Höhe, wo ich mir ohnehin in die Hosen machen würde und somit mit ganz anderen Dingen beschäftigt wäre.
Und es ist schon auch nicht unanstrengend, dieses Fliegen. Da kommt einem ja eine ganze Menge Luft entgegen. Der Körper ist die ganze Zeit über angespannt, da kommen ganz neue Muskeln zum Einsatz.
Das Gefühl aber ist herrlich! Dieses ganz besondere Gefühl zu schweben!
Und nach ein paar Anläufen, kann man das sogar auch ganz allein. Wohlwissend, dass der Instruktor in sicherer Distanz ist, falls man nicht mehr runter kommt. Oder sonst irgendeinen Seich macht.
Damit die Erinnerung nicht so schnell verblasst, kann man im Anschluss Videomaterial und auch Fotos seines Fluges erwerben und dann eine Weihnachtskartencollage daraus machen und ungefragt all seinen Kontakten schicken und damit prahlen. Oder einfach in sein Album kleben und sich freuen.
Und wer danach noch nicht genug hat oder sich vor dem grossen Flug noch etwas eingrooven möchte, kann seine Flugsehnsucht mit 10 Franken auch mittels Flugsimulator „Birdly“ stillen und dabei über die Skyline von New York oder auch durch eine Dinosaurierwelt donnern.
Unsere Kinder waren begeistert. Wir Grossen auch. Von der Anlage, dem Angebot, der professionellen Instruktion und dem Schwerelosgefühl. Die Kleine möchte so schnell wie möglich wieder kommen. Fragt alle 10 Minuten, wann wir wieder fliegen gehen.
Sie hat ihre Bilder heute in die Schule mitgenommen und zeigt sie am heutigen offiziellen „Zeigitag“ stolz all ihren Gspändli.
Das kleinste Angebot umfasst zwei Flüge und kostet CHF 89.-, je mehr Leute dabei sind, desto günstiger wird der Preis. Ist man zu fünft und kauft total 10 Flüge, so bezahlt jeder noch CHF 69.- für zwei Flüge. Kinder bis 14 Jahren fliegen am Mittwochnachmittag generell günstiger (2 Flüge für CHF 59.-) und bei Gruppen ab 5 Personen bezahlt jedes Kind noch CHF 49.-. Die genauen Preise stehen alle auf der Website vom Windwerk Winterthur. Bei Unklarheiten kann man jederzeit auch per Mail oder telefonisch nachfragen.
Dieser Artikel wurde von Ovomaltine unterstützt. Als ovofriends tingeln wir en famille durch die Schweiz und suchen uns nette Freizeitaktivitäten aus, die ich euch wärmstens empfehlen kann. Wenn wir mal nicht fliegen, klettern wir auch mal, wir gehen wandern und geben Wandertipps, die auch Kinder zum Wandern animieren, geben Picknicktipps zum Besten, werfen eine Runde Mini Golf ein oder besuchen spannende Museen wie das Verkehrshaus oder das Technorama. Und es ist noch lange nicht Schluss.
Hi, mein Name ist Sami Gashi und ich bin per Zufall auf deinen super coolen Blog gestossen.
Ich war im letzten Sommer Fallschirm springen und kann es jedem nur anraten. Anfangs war es etwas ein mulmiges gefühl doch mein guter Freund sagte einfach: „Sami Gashi du wirst jetzt springen und du wirst es lieben!“. Er hatte verdammt nochmals recht!
Der freie Flug betrug fast 1min und die Aussicht und das Gefühl sind unfassbar schön.
Zufälligerweise bin ich jetzt an diesem Ostermontag auf diesen tollen Blog gestossen und kann mir gut vorstellen, auch die Indoor Variante zu testen.
Besten Dank für diesen tollen Blog!
Lieber Gruss
Sami Gashi
Ganz herzlichen Dank für die lieben Worte, Sami. Ich weiss nicht, wie es ist, wenn man tatsächlich schon mal „richtig“ gesprungen ist, aber ich bin sehr gespannt, ob du die Indoor-Variante auch gut findest. Ich wünsche dir schon mal viel Spass. Lass mich gerne wissen, wie es für dich war. Herzlich, Nadja.
Hallo Nadja
Besten Dank für deine Antwort.
Werde ich gerne machen!
Lieber Gruss
Sami Gashi